Liebe Fußballfreunde und Fußballfreundinnen!
Wer nicht nur sportinteressiert ist, sondern insbesondere auch ein Faible für den Amateurfußball in dieser Region hat, wartet sehnsüchtig auf den Anpfiff in den vielen Ligen des Fußballkreises Ostbrandenburg.
Die Rahmenbedingungen sind erstellt und die Untergliederung der Ligen zeigt, dass in jeder Ebene sehr ernsthaft und mit viel Enthusiasmus, Fußball gespielt und Amateurfußball gelebt wird. Im Verband und seinen Fußballkreisen waren neben den Mitarbeitern der Geschäftsstelle, gerade auch die unzähligen Ehrenamtlichen akribisch an den Staffeleinteilungen, vorbereitenden Beratungen, den Spielplänen, wie auch Schiedsrichtereinstufungen und deren Ansetzungen beteiligt. Mit gutem Gewissen kann man sagen: Wir stehen wieder in den Startlöchern und es kann nun in den Kreisstaffeln sowie im Landesspielbetrieb der Anpfiff erfolgen. In den überregionalen Ligen sind bereits die ersten Meisterschaftsspiele absolviert
Im Verlauf der nächsten Saison sind dann aber nicht nur die Mannschaften gefordert, denn für sie gilt es nicht nur, die eigenen Leistungen abzufordern, sondern auch den sportlich fairen Umgang zu pflegen und vorzuleben! Leider, und da ist Brandenburg nicht ausgenommen, ist schon seit längerer Zeit zu beobachten, dass der respektvolle Umgang auf und neben unseren Plätzen abgenommen hat. Dieses nur auf eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung zurückzuführen, wäre zu einfach. Als Verband haben wir uns bereits dieses Themas angenommen und es gilt, die vielen Komponenten des Fußballs weiter zusammen zu führen und das Verständnis über die jeweilig zu erfüllenden Aufgaben zu erhöhen.
Mögen dazu vielleicht auch die anstehenden Ereignisse vielfältige Motivationen schaffen und den Zusammenhalt in unserem geliebten Sport insgesamt stärken. Als weiterer Motor für die Entwicklung des Frauen- und Mädchenfußballs kann die angelaufene Frauen-Weltmeisterschaft in Australien/Neuseeland sein. Inspiriert von möglichen Erfolgen könnte daraus sich dann auch ein neuer Schwung in diesem Verbandsbereich ergeben. Eine weitere Triebkraft für all unsere Aufgaben und Ziele, dürfte auch der 4. Amateurfußballkongress sein, welcher vom 22. bis 24.09.2023 in Frankfurt/Main stattfinden wird und bei dem auch Vertreter unserer Vereine teilnehmen werden. Optimistisch sollten wir auch auf die weitere Entwicklung im Jugendbereich und insbesondere auch auf das Konzept und die Spielideen in unserem unteren Nachwuchsbereich blicken. Erfreulich ist hier, dass sich auch der Nachwuchsfußball nach und nach auch von den Pandemiefolgen erholt, denn die Mitgliederzahlen sind hier gestiegen. Zum Saisonende ist die Europameisterschaft im eigenen Land. Lassen wir uns einfach im Saisonverlauf davon tragen, freuen uns auf schöne und spannende Spiele und über eine ähnliche Begeisterung wie 2006! Diesen Schub können der Fußball und wir alle gut gebrauchen. Im Hinblick auf den anstehenden Saisonverlauf ist es mir an dieser Stelle auch wichtig, auf die Schiedsrichtersituation hinzuweisen, zumal der DFB auch das „Jahr des Schiedsrichters" ausgerufen hat. Hier sind die Zahlen hingegen rückläufig und vielen dürften die Hauptgründe bekannt sein. Ich appelliere von daher an alle, am Spiel und außerhalb des Spiels Beteiligten, einen Umgang untereinander zu pflegen, der den Werten des Sports und eines vernünftigen Umgangs entspricht. Dies sollte stets geprägt sein von Fairness, Respekt, Verständnis und eine Dialogbereitschaft mit sportlichem Anstand. Unsportliches Verhalten, egal aus welcher Enttäuschung heraus, oder gerade Aggressionen auch gegenüber allen anderen Spielern, Fußballbegeisterten, Fans, Vereinsvertretern, Funktionären gehört nicht auf und neben dem Platz. Tun wir gemeinsam etwas dafür, dass Fußball die schönste Nebensache und ein besonderes Freizeiterlebnis bleibt!
An dieser Stelle möchte ich all denen danken, welche den Brandenburger Fußball mit Leben erfüllen und sich auch von Einschränkungen und Rückschlägen nicht entmutigen lassen: Den zahlreichen Aktiven, den engagierten Unterstützern, den Trainerinnen/Betreuerinnen und Trainern/Betreuer, den Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen in den Vereinen, Verbänden und Organisationen und all jenen, die dem (Fußball)Sport die Bühne bereiten, die er verdient. Ohne sie würde es keinen Amateurfußball, die Begeisterung und die Vorfreude auf die Fußballwochenenden geben.
Freuen wir uns auf eine schöne, spannende und hoffentlich entbehrungsfreie Saison, welche geprägt sein soll von auch emotionalen und dennoch fairen Spielen, von einem respektvollen und sportlich fairen Umgang untereinander und mit einer stimmungsvollen – aber pyrotechnikfreien – Atmosphäre neben unseren Plätzen!
Ihr
Jens Kaden
Präsident Fußball-Landesverband Brandenburg
Zum Abschluss der Saison 2022/2023 zeichnetet der Fußballkreis Ostbrandenburg auf seinem Ehrenamtstag in Seelow einige Mitglieder aus, die sich um den Fußball in der Region verdient gemacht haben.
Geehrt wurden: Sylvia Christophel, Otto Moritz, Jutta Widlak, Klaus Burisch, Patric Schwarz, Manuel Patze, Christian Ballin, Helge Sperling, Ralf Vom Orde, Reinhard Klopsteg, Manja Lindner, Philipp Meinert, Stephan Fröhlich
am Freitag den 04.08.2023 findet zur Eröffnung der Saison 2023/24 des FK Ostbrandenburg in
Lindenberg im Kastanienstadion um 19.00 Uhr der Supercup statt.
Fußballer des FC Concordia Buckow/Waldsieversdorf schreiben im Juni 2023 Vereinsgeschichte und steigen in die Brandenburgliga auf / Max Nürbchen und Dominik Vogt gehören zu Concordias Helden im Spiel gegen Eintracht Miersdorf/Zeuthen
Am 24. Juni 2023 war es so weit: Letzter Spieltag in der Fußball-Landesliga Süd. Der FC Concordia Buckow/Waldsieversdorf und der SC Eintracht Miersdorf/Zeuthen standen sich zum Gipfeltreffen der Liga und der gesamten Saison gegenüber. Und weil es das Gipfeltreffen, Tabellenzweiter gegen den Ersten war, kamen 650 Zuschauer auf den Waldsieversdorfer Sportplatz. Sie sollten ein echtes Spektakel erleben. Es war eine unglaubliche Kulisse und noch schöner, es blieb alles friedlich und ohne Zwischenfälle.
Vor dem Spiel brauchte man keinen anzusprechen. Alle waren irgendwie im „Tunnel" und voll auf ihre Aufgabe fokussiert. Für Concordia zählte nur eins: ein Sieg, Eintracht hätte ein Remis gereicht. Von Concordia-Trainer Danny Knofe sagte nur kurz: „Ein Tor schießen wir zu Hause immer!"
Schiri Max Stramke sagte vor dem Anpfiff: „Na klar, wissen auch wir Unparteiischen um die Bedeutung der Partie. Wenn man nach dem Spiel nicht über uns redet, haben wir unsere Sache gut gemacht."
Es wurde ein Fußballfest und was die Zuschauer dann miterleben durften, war Spannung bis hin zu Dramatik. In den Anfangsminuten ging es ordentlich zur Sache. Nach einem Foul an Niklas Zulciak musste dieser den Platz verletzungsbedingt verlassen (5. Minute). Er ging sowieso schon angeschlagen in die Partie und konnte nicht weiterspielen. Ausgerechnet er, denn Niklas Zulciak gilt bei Concordia als Hoffnungsträger und auch Führungsspieler. Bis zum Halbzeitpfiff sahen alle in Waldsieversdorf eine sehr intensive Partie. Es wurde trotz der Hitze viel gelaufen, es gab harte Zweikämpfe und auch das Publikum ging über die gesamte Zeit voll mit. Auf der einen Seite der Anhang in Rot auf der anderen Seite die heimischen Grünen.
Die erste große Gelegenheit hatte der Gast. Nach einer Ecke von Ingmar Thede Rosenboldt stand Robert Heinrich sträflich ungedeckt im Concordia-Strafraum, köpfte aber über das Tor.
Schiri Stramke musste dann langsam eingreifen, um nicht eventuell die Kontrolle zu verlieren. Zunächst bekam Ringo Kretzschmar Gelb, dann nach einer rüden Attacke an Matthias Reichelt ebenfalls der Miersdorfer Robert Heinrich.
Pech hatte Concordias Tobias Opitz in der 26. Minute, als der Ball nach einem Angriff über die rechte Seite auf der Eintracht-Torlinie entlangtrudelte. Einer der Helden an diesem historischen Nachmittag war Concordia-Torhüter Dominik Vogt. Er hielt prächtig nach einem Schuss von Nils Reichardt und hatte Glück, als nach einem Eintracht-Einwurf der Ball plötzlich im Tor lag. Die Regel besagt aber: „Aus einem Einwurf kann nicht direkt ein Tor erzielt werden".
Wenige Minuten später gab es auf der anderen Seite ein Tor. Schiri Stramke verweigerte auch diesem Treffer die Anerkennung: Abseits. So um die 40. Minute nahm die Partie weiter deutlich Fahrt auf. Es ging Hin und Her und jeden Moment hätte sich das Spiel entscheiden können. Die beste Chance in der ersten Halbzeit hatte Niklas Goslinowski. Doch „Teufelskerl" Dominik Vogt reagierte mit einem Reflex auf der Linie.
Die zweite Halbzeit begann mit einem erneuten Rückschlag für die Concordia. Spielmacher Matthias Reichelt blieb liegen. Auch er konnte nicht weiterspielen. Für ihn kam Max Nürbchen. Bei den Gästen wurde ein guter Bekannter bei Concordia eingewechselt: Toni Hager.
Justin Wieher, einer der besten Spieler auf dem Platz, schoss in der 54. Minute auf das Eintracht-Tor und traf den Pfosten. Immer wieder ging nun beim Concordia-Anhang und den Betreuern der Blick auf die Anzeigetafel und die dortige Uhr. Die Zeit lief den Gastgebern langsam davon. Eintracht Miersdorf/Zeuthen begann mehr und mehr das Spiel zu verzögern. In der 71. Minute war es dann so weit. Max Nürbchen schoss das wohl wichtigste Tor seiner Karriere. Er nahm den Ball volley und hämmerte die Kugel aus gut 20 Metern in die Maschen. Der Jubel war unbeschreiblich – und doch, es waren noch gut 20 Minuten zu spielen! Eintracht warf natürlich alles nach vorn und hatte durchaus Chancen. „Ich bekomme eine Herzattacke nach der anderen", sagte Dennis Schulz (Sportlicher Leiter Concordia), der gar nicht hinschauen wollte. Und tatsächlich in der Abwehr gab es bis zum Schluss immer wieder leichte Fehler. Kurz vor dem Abpfiff sogar ein dicker Patzer, den Dominik Vogt mit einer erneuten Glanztat aber wieder ausbügelte.
Ende gut, alles gut. Dann gab es endlich den Pokal Siegfried Kirschen (Ehrenpräsident des Fußball-Landesverbandes Brandenburg) über gab den Pott mit den Worten: „Es ist absolut verdient. Männer ihr hattet fast die gesamte Saison die Tabellenspitze und dürft nun völlig zu Recht in der höchsten Fußball-Liga des Landes Brandenburg spielen."
In Anerkennung seine langjährige verdienstvolle Tätigkeit im Fußballsport erhielt kürzlich Jens-Uwe Bethge die Silberne Ehrennadel des Fußball-Landesverbandes Brandenburg. Überreicht wurde die Auszeichnung vom Ehrenpräsidenten des FLB Siegfried Kirschen.
Jens-Uwe Bethge, der unlängst seinen 70. Geburtstag feierte, ist auf den Fußballplätzen insbesondere des Fußballkreise Ostbrandenburg bekannt und wird als Schiedsrichter überall sehr geschätzt. Vor allem seine ruhige und souveräne Art ein Spiel zu leiten, findet überall Anerkennung. „Ich bin Schiri aus Leidenschaft", sagt der Waldsieversdorfer, der in Schönebeck an der Elbe geboren ist. Und wer ihn kennt, der weiß, dass er auch gern einmal einen lockeren Spruch zum Spiel abgeben kann. „Leute der Abschluss der Tanzstunde ist erst in der nächsten Woche ..."
Jens-Uwe Bethge hat selbst viele Jahre Fußball gespielt und kann zahlreiche Geschichten aus seiner aktiven Zeit erzählen. 51 Jahre spielte er unter anderem in Vereinen wie Motor Schönebeck und der SG Buckow. Jens-Uwe Bethge, heute längst im Ruhestand, war Lehrer für die Fächer Sport und Biologie.
„Ich weiß, dass man mich auch den Kleinen mit der großen Klappe nennt", sagt er mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht. Auf die Frage, wie er sich selbst noch fit hält, sagt er: „Ich gehe zweimal in der Woche Kegeln und bin mit meinem Freund und Schiedsrichterkollegen Dr. habil. Günter Schachler seit nunmehr zehn Jahren regelmäßig mit den Nordic-Walking-Stöckern unterwegs. Wir absolvieren dabei eine jeweils eine Strecke von etwa acht Kilometern."
Männer
Pokalsieger Männer
Storkower SC - FC Strausberg 5:3
Favorit scheitert in einem torreichen Endspiel
Der FC Strausberg wird in dieser Saison also keinen Titel gewinnen. Im Endspiel um den Pokal des Fußballkreises Ostbrandenburg musste sich die Mannschaft dem Storkower SC mit 3:5 geschlagen geben. Die Enttäuschung war natürlich groß - der Jubel beim Außenseiter um so ausgelassener. Die große blau-weiße Fangemeinde feierte noch lange nach der Pokalübergabe
Schon in der ersten Spielminute nahm die Überraschung auf dem neuen Wriezener Rasen seinen Lauf, denn der FCS lag mit 0:1 hinten. Als Unglücksrabe wurde Marvin Jaskolka notiert. Nach einer scharfen Flanke lenkte er den Ball per Schienbein in eigene Netz. Der Schock saß tief bei den Strausbergern. Die Männer aus der Ostbrandenburgliga spielten nun wie entfesselt und konnten in der 12. Spielminute sogar auf 2:0 erhöhen. Torschütze war Marian Beyer. Die Abwehr der Strausberger sah wahrlich nicht gut aus. Den Anschlusstreffer besorgte Luis Suter. Wer jetzt dachte, der Favorit aus der Landesklasse Nord könnte das Spiel jetzt drehen – keinesfalls. Mathias Reischert, vor Jahren selbst noch in Diensten des FCS legte für Marian Beyer auf: 3:1. Und wieder konnte die Abwehr des Favoriten nicht überzeugen. Notiert wurde aus der ersten Halbzeit noch ein Pfostenschuss des FCS.Auch die zweite Halbzeit begann mit einem schnellen Tor. Yassine Salar veredelte eine Flanke von der linken Seite zum Anschlusstreffer, der den Strausbergern neuen Schwung gab. Wenige Minuten später jubelten die Männer in Weiß. Doch der Treffer, im Abschluss war es eine feine Einzelleistung von Arthur Tabler, wurde wegen einer umstritteneren Abseitsstellung nicht gegeben. 15 Minuten vor Schluss fiel die Vorentscheidung durch Patrick Sergel. Eckball-Kopfball-Tor – die Strausberger Abwehr konnte nur zuschauen.Für den spielerischen Höhepunkt des Spiels sorgte Routinier Mathias Reischert. Er lief über links aufs Strausberger Tor und schoss mit viel Gefühl ins rechte obere Toreck ein. Nicht nur wegen dieser Szene konnte er sich auch als bester Spieler dieses Pokalendspiels ffeiern lassen. Für den torreichen Abschluss waren die Strausberger zuständig. Es gab in der Nachspielzeit noch einen Strafstoß, den Arthur Tabler dann mit einer Menge Wut im Bauch auch verwandelte.
Ü35
Pokalsieger Ü35
FSV Union Fürstenwalde - FC Wacker Herzfelde 2:5
Wacker wie im Rausch
Das wohl beste Spiel am langen Pokaltag des Fußballkreises Ostbrandenburg lieferten sich die Altherren der Ü35. Die Partie zwischen dem FSV Union Fürstenwalde und FC Wacker Herzfelde endete mit 2:5.
Die Partie hatte alles zu bieten, was zu einem tollen Fußballspiel gehört: Tempo, viel Leidenschaft, Spannung und schließlich Tore. Der FC Wacker Hezfelde, aktuell Tabellenfünfter der Kreisliga Nord, traf auf den Tabellenvierten dieser Liga und viele Fans sahen auch die Männer von der Spree als leichten Favoriten. Doch die Schwarz-Gelben brannten von Beginn an ein wahres Feuerwerk ab. Nach zwölf Minuten belohnten sich die Fußballer um ihren Kapitän Enrico Walzner mit der Führung. Patrik Schulze schoss nach einer ganz feinen Einzelleistung den verdienten Führungstreffer. Nach 21 Minuten hieß es sogar 2:0 und auch dieses Tor gehörte in die Rubrik „Großartig". Lars-Björn Sittinger überlistete Union-Torhüter Sebastian Drömert mit einem sogenannten „Chip-Ball". Eine kleine Vorentscheidung gab es kurz vor der Halbzeit. Nach einem recht üblen Foulspiel an Sebastian Theissen bekam der Fürstenwalder Ingo Wunderlich eine absolut berechtigte Gelbe Karte. Er konnte sich nicht beruhigen und wurde von Schiri Matthias Rapske nochmals mit Gelb verwarnt – also Gelb -Rot für ihn. Union musste von nun an in Unterzahl weiterspielen. Und trotzdem gelang den Fürstenwaldern noch der Anschlusstreffer durch Falk Behrend. Die zweite Halbzeit begann mit spielerischen Vorteilen der Unioner, die plötzlich wieder ihre Chance witterten. Mitten in ihre Drangphase erzielte Sebsatian Theissen das 3:1 für Wacker. Theissen kam mit viel Schwung über die linke Seite und schoss in seiner typischen Art ein. Für die Herzfelder ein Tor genau zum richtigen Zeitpunkt, denn sie wackelten doch deutlich. Als Robert Tavernier dann nach einem Konter das 4:1 schoss und Gordon Biederstedt sogar auf 5:1 erhöhen konnten, war das Spiel entschieden. Union hatte seine Abwehr gelockert und Wacker konnte mit zwei Kontern das Spiel entscheiden. Daniel Dressler, bester Unioner, schoss noch das 2:5 drei Minuten vor Schluss der Partie.
Was danach kam, war nur noch schwarz-gelber Jubel.
Frauen
Pokalsieger Frauen
Storkower SC -Spielgemeinschaft 1. FC Frankfurt/ SG Wiesenau 0:2
Zwei völlig unterschiedliche Spielhälften
Mit großer Spannung wurde das Finalspiel der Frauen im Rahmen der Pokalendspiele des Fußballkreises Ostbrandenburg erwartet. Der Storkower SC traf dabei auf die Frauen des 1. FC Frankfurt (Oder). Somit gab es also die Neuauflage dieser Partie. Vor einem Jahr in Schöneiche gewannen die Storkowerinnen mit 3:1.
Die erste Halbzeit gehörte erneut den Frauen in Blau undWeiß, die von einem großen Anhang lautstark unterstützt wurden. Sie spielten gut, kombinierten sehr variabel über ihre Außen und hatten insgesamt mehr vom Spiel. Allerdings, das Tor wollte einfach nicht fallen. Von den Frauen aus Frankfurt war indes wenig zu sehen. Das sollte sich in der zweiten Halbzeit grundsätzlich ändern. „Es gab eine deutliche Ansage in der Kabine", verriet Frankfurts Trainer Roland Pirke, der mit der passiven Spielweise seiner Mannschaft überhaupt nicht einverstanden war. Seine Worte fruchteten, denn zwei Minuten nach Wiederanpfiff lag der Ball im Storkower Tor. Nach einem schönen Konter schoss Amelia Karnacz ein. „Dieses Tor hatte uns völlig aus dem Konzept gebracht und der Spielfluss war komplett weg", sagte Storkows Trainer Thomas Maletzki nach dem Spiel doch sehr enttäuscht. Seine Mannschaft kam überhaupt nicht mehr in Tritt. Das 2:0 besorgte Laura Steinbeiss. Allerdings war der Treffer ein sehr glücklicher. Storkows Torfrau Janine Kieshauer unterschätzte den hoch geschlagenen Ball.
Ü40
Pokalsieger Ü40
SG Rot-Weiß Neuenhagen - FV Erkner 2:0
Entscheidung erst in der zweiten Halbzeit
Im Finale um den Pokal des Fußballkreises Ostbrandenburg der Altersklasse Ü 40 standen sich die Männer der SG Rot-Weiß Neuenhagen und des FV Erkner gegenüber. In der ersten Halbzeit passierte nicht viel. Beide Mannschaften belauerten sich und ließen ihrem Gegner kaum echte Torchancen zu. Dr. Günter Schachler, mit 80 der älteste Akteur auf dem Platz, hatte kaum Mühe, mit der Leitung der Partie. Allerdings hätte der erfahrenen Schiri nach einem Foul gegen den Neuenhagener Enrico Butter durchaus auch auf Strafstoß entscheiden können. Er ließ die Partie weiterlaufen. Apropos Enrico Butter: Der quälte sich durch die Partie. „Eigentlich hätte ich nicht spielen sollen", sagte er und berichtete von einer Entzündung seiner Achillessehne. „Ich wollte den Jungs helfen und mir dieses Erlebnis schließlich auch nicht entgehen lassen." Kurz nach dem Seitenwechsel gingen die Rot-Weißen in Führung. Manuel Peschel brachte seine Mannschaft mit einem sehenswerten Schlenzer in Führung. Für die Entscheidung sorgte schließlich Enrico Butter. Nach einem weiten Ball aus der eigenen Hälfte von Christian Schwebskirchl konnte er Erkners Torhüter Mathias Bütow noch ausspielen und zum 2:0 einschießen.
Sehr zufrieden war Dr. Günter Schachler, der sich bedankte, dass er noch einmal die Ehre bekam, ein Pokalendspiel zu leiten
Ü50
Pokalsieger Ü50
SG Rot-Weiß Neuenhagen - 1. FC Frankfurt Oder 1:10
Frankfurter überrennen die Rot-Weißen aus Neuenhagen
Den Auftakt am langen Pokaltag im neuen Fußballstadion am Wriezener Bockberg bestritten die Alt-Senioren der Altersklasse Ü 50. Dass sie noch immer gut Fußballspielen können, weiß wohl jeder. Vor allem für die Freunde des gepflegten Kurzpass-Spiels gab es durchaus etwas zu sehen – von beiden Seiten. Geleitet wurde die Partie von einem, der mindestens genauso viel Erfahrung mit auf den Platz brachte wie die Fußballer: Schiedsrichter Peter Saul. Am Ende war es eine klare Angelegenheit, denn die Frankfurter gewannen mit 10:1.
Das muntere Toreschießen der Frankfurter begann nach elf Minuten. Das 1:0 besorgte Dirk Herrgoss, dem man deutlich anmerkte, dass er richtig Boch auf Fußball hatte. Er absolvierte über das gesamte Spiel hinweg ein riesiges Laufpensum. Nach Kombination mit Steffen Opitz schoss er ein. Dann ging es Schlag auf Schlag. Sandro Karkus (2) und Mathias König erhöhten binnen acht Minuten auf 4:0. Kurz vor der Halbzeit erzielte Björn Piotrowski den Ehrentreffer für Neuenhagen per Elfmeter. Der war sehr umstritten, beeinflusste aber den Spielverlauf nicht. Die zweite Halbzeit war dann eindeutig eine Frankfurter Angelegenheit. Josef Ludniewski (2), Dirk Herrgoss, Uwe Tornau, Mathias König und Jens Tischer der für das zweistellige Ergebnis sorgte, schossen die Tore für die Männer im traditionellen Gelb-Rot.
„Wir trainieren jeden Montag", erklärte Sven Theis der diesmal ohne Torerfolg blieb, sich dann aber mit seinen Mannschaftskollegen über den schönen Kreispokal freute. Jörn Piotrowski, Kapitän der Rot-Weißen, nahm den Ausgang der Partie gelassen. „Frankfurt hat schon immer eine starke Mannschaft. Für uns war die Teilnahme am Finale schon ein großer Erfolg. Gefeiert wird in jedem Fall", sagte er.
Einheitliche Umsetzung in der Arbeit mit dem Modul Sportgerichtsbarkeit war die Aufgabenstellung bei der Staffelleiterberatung im Fußballkreis Ostbrandenburg, am letzten Aprilwochenende. Unter der hervorragenden fachlichen Anleitung des SK Oliver Giese (Spielbetrieb Herren/Pass-Stelle FLB) wurde die Zielsetzung erfolgreich umgesetzt.
Ein Schiri muss alles sehen, er muss aber nicht alles hören
Günter Schachler feiert 80. Geburtstag und bekommt Verdienstnadel des Norddeutschen Fußballverbandes ist
Die Schlange der Gratulanten war lang. Nicht nur Fußballer wollten dem Jubilar Glückwünsche überbringen. Günter Schachler (Dr. rer. nat. habil.) ist der dienstälteste Schiedsrichter im Fußballkreis Ostbrandenburg und denkt noch lange nicht daran, seine Pfeife an den Nagel zu hängen. Seit 66 Jahren ist er nunmehr aktiv und ist auf den Fußballplätzen der Region als Schiedsrichter bekannt und hochgeachtet. Er feierte am 20. April seinen 80. Geburtstag.
Aus den Händen des Präsidenten des Fußball-Landesverbandes Brandenburg, Jens Kaden, erhielt der Waldsieversdorfer die Ehrennadel des Nordostdeutschen Fußballverbandes.
„Wie ich Schiedsrichter wurde?", Günter Schachler lacht ein wenig und erklärt: „Der Grund ist ganz einfach. Fürs Fußballspielen war ich nicht talentiert genug. Wenn auf dem Bolzplatz gewählt wurde, gehörte ich immer zu den Letzten. Aktiv habe ich mal bei Aktivist Menteroda gespielt und bin sogar einmal unter falschem Namen aufgelaufen."
In Menteroda (Thüringen) ist Günter Schachler aufgewachsen. „Der Trainer hat mich auf der Position des Linksaußen aufgestellt und gesagt, spiel dort, da kannst du nicht viel falsch machen." Den kleinen Günter hatte das natürlich geärgert, doch als ihm jemand den Rat gab, er solle doch Schiedsrichter werden, um dem Verein zu helfen, entschied er sich sofort und heute sagt er: „Ich habe das nie bereut, denn der Schiri gehört zum Fußball und in all den Jahren hat es mir immer Spaß gemacht." Mit Eifer stürzte er sich in die neue Aufgabe und erinnert sich, dass er einen guten und auch prominenten Lehrer hatte. „Adolf Prokop war damals für unseren Kreis verantwortlich. Von ihm habe ich eine Menge gelernt", sagt er heute.
Der Einstieg als Schiri war nicht leicht. Günter Schachler leitete die ersten Spiele im Nachwuchsbereich und amtierte als Linienrichter in der Bezirksklasse Erfurt. „Mein Problem war, dass ich nicht genügend Erfahrungen als Spieler hatte. Die meisten guten Schiris waren auch gute Spieler."
Aber Günter Schachler ist ein Mensch, der mit viel Fleiß und hohem Einsatz seine Aufgaben in Angriff nimmt. Ab 1961 studierte er an der Pädagogischen Hochschule Erfurt Pädagogik, Biologie und Chemie. Seine Karriere als Schiri ging parallel weiter. 1966 erhielt er die Einstufung in die Bezirksklasse und 1968 die der Bezirksliga Erfurt. Einen Einschnitt in seinem Leben gab es 1975. Er wurde an das Institut Forstpflanzenzüchtung Waldsieversdorf berufen. Günter Schachler ließ seinen Sport allerdings auch in Waldsieversdorf nicht aus den Augen. Er wurde Mitglied der ASG Vorwärts Waldsieversdorf und vertrat den Verein vier Jahre auch als DDR-Liga-Schiedsrichter. „Nie vergessen werde ich die Partie Stahl Finow gegen Beeskow, als es im Endspiel um die Bezirksmeisterschaft Frankfurt (Oder) ging. Stahl gewann vor 4500 Zuschauern am heimischen Wasserturm mit 1:0 und feierte den Aufstieg in die DDR-Liga. Es war ein richtig gutes Spiel, sehr fair und das, obwohl es um so viel ging", erinnert er sich. Günter Schachler gibt zu, dass die Faszination und das Kribbeln vor jedem Spiel bis heute geblieben sind.
Auch als altersbedingte Rückstufungen erfolgten, blieb er seiner Linie treu und leitet bis heute Spiele der Kreisklasse. „Wenn Spieler sagen: Schiri, hast du es nicht gesehen?, damit kann ich umgehen. Aber wenn sie sagen: Schiri, du kannst es wohl nicht mehr sehen, dann ..."
An seinem Ehrentag ließ er es sich nicht nehmen, einige kleine Geschichten aus seiner Schiri-Tätigkeit wiederzugeben. „In einem Spiele der Frauen, damals sagte man noch Damen, verhängte ich eine Gelbe Karte an eine Spielerin." Damals wurde die Regel Gelbe Karte Verwarnung gerade eingeführt. „Nach einem nochmaligen Foulspiel verwarnte ich die Spielerin erneut und drohte mit einer weiteren Gelben." Die Antwort der Spielerin. „Aber ich habe doch gar keine Gelbe Karte. Die haben sie doch mitgenommen".
Er erinnert sich auch an einen Rat vor Beginn des Spieles „Am besten, ihr Schiris parkt eure Autos gleich in Fluchtrichtung."
Günter Schachler erinnert sich heute an ein Fußballspiel, das bei Minus 12 Grad Celsius und an ein weiteres, das bei Plus 35 Grad Celsius angepfiffen wurde.
„Die Regel, die ich am schnellsten begriffen haben, ist, dass der Anstoß nach hinten ausgeführt wird", sagt er mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht.
Er leitete einmal ein internationales Freundschaftsspiel: Vorwärts Frankfurt gegen Legia Warschau.
„Ich habe die kleinste Schiri-Kabine kennengelernt. Die gibt es in Hasenfelde und hat eine Grundfläche von 1 mal 1 Meter."
Nach den vielen Jahren im aktiven Fußball bedankte sich Günter Schachler bei seiner Ehefrau Karin. „Fußball interessiert mich eigentlich überhaupt nicht, doch ich fahre so oft wie möglich mit. Einer muss ein wenig auf ihn aufpassen."