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Fußballkreis Ostbrandenburg

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14.04.2023
Höchste Auszeichnung für Siegfried Kirschen - Fußballkreis gratuliert

Ehemaliger FIFA-Schiri und jetziger Ehrenpräsident des FLB erhält den Kristall-Fußball 

Fast drei Jahrzehnte lang prägte Siegfried Kirschen als Präsident die Entwicklung des größten Sportfachverbandes des Landes maßgeblich. Der 79-jährige Bad Saarower ist kürzlich mit der höchsten Auszeichnung des Fußball-Landesverbandes gewürdigt worden. „Er hat sich um den Fußball in Brandenburg in herausragender Weise verdient gemacht", sagte Jens Kaden. „Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet und freuen uns, ihm für sein Lebenswerk diese besondere Würdigung zukommen zu lassen", so der FLB-Präsident bei der Übergabe des Kristall-Fußballs 2022 vor 60 langjährigen Wegbegleitern weiter. 

Auch Wolfgang Neubert, Präsident des Landessportbundes, und der Cottbuser Oberbürgermeister Tobias Schick honorierten bei der Auszeichnungsveranstaltung am 6. April im Hotel Radisson Blu die herausragenden Leistungen des ehemaligen FIFA-Referees für den Fußball in Brandenburg. 

Siegfried Kirschen ist nicht der Mensch, der sagen würde: „Früher war alles besser". Er ist der Meinung, jede Zeit und jede Generation haben ihre Eigenheiten. „Das betrifft natürlich auch den Fußball", sagt er und zieht folgenden Vergleich: „Es verhält sich wie mit einem Kühlschrank. Damals war eben dieser absolut modern, heute hat sich die Technik weiter entwickelt und man hat längst andere Geräte. Alles ist im Fluss und alles entwickelt sich weiter."

„Schiris haben eine Menge Verantwortung, denn es geht im internationalen Geschäft um sehr viel Geld. Und dieser Trend entwickelt sich auch, wenn natürlich nicht ganz so dramatisch, in den unteren Spielklassen." Kirschen hat auch eine eigene Meinung zur Technik, die immer mehr Einzug in den Spielbetrieb hält. „Ich bin ja grundsätzlich nicht gegen die Videoanalyse und den elektronischen Bildbeweis." Doch was in der jüngsten Vergangenheit in den großen Stadien zu sehen war, macht auch ihn nachdenklich. „Es kommt das Gefühl auf, dass Unparteiische regelrecht entmachtet werden. Der Schiri wird so immer mehr zum Statisten. Er ist aber auf dem Platz ein Richter und er soll auch entscheiden." 

Siegfried Kirschen weiß auch, dass eine Karriere als Schiri, eine sehr reizvolle Aufgabe ist. „Wer allerdings nicht objektiv sein kann, wer sich in seiner Entscheidungsfindung leicht beeinflussen lässt und nicht kommunikativ arbeiten kann, für den ist das nichts." Kirschen erinnert sich an seine Jugend und wie er zum Unparteiischen wurde. „Ich bin in Karl-Marx-Stadt, unweit vom Stadion aufgewachsen. Bis zu B-Jugend war ich Fußballer. Ich nahm allerdings mehr auf der Ersatzbank Platz, als wirklich selbst zu spielen. Er gehörte zum SC Karl-Marx-Stadt. DDR-Nationalspieler wie Dieter Erler und Eberhard Vogel waren für den Verein aktiv. 1961 legte Kirschen seine Schiedsrichterprüfung ab und leitete von 1972 bis 1991 insgesamt 251 Spiele in der DDR-Oberliga. „Es war eine Entscheidung, die ich nie bereut habe." Zwei Weltmeisterschaften, 1990 in Italien und 1986 in Mexiko und eine Europameisterschaft, die in Deutschland 1988, erlebte er als aktiver Fifa-Schiedsrichter. Dazu kommen zahlreiche Länder- und Europapokalspiele. „Zu bedenken ist, dass der Schiedsrichterjob inzwischen finanziell durchaus attraktiv sein kann. Ich glaube, ein heutiger Bundesligaschiedsrichter bekommt so viel Geld für ein Spiel, wie ich in meiner ganzen Karriere nicht bekommen habe."

Der 79-Jährige ist längst im Ruhestand. Trotzdem hat er einen ausgefüllten Tag. So trifft man ihn durchaus des Öfteren in einem Fitness-Studio in seinem Heimatort Bad Saarow. „Ja, man muss einfach etwas tun. Es geht um körperliche und damit im Zusammenhang auch geistige Fitness", sagt er. Ihm kann man das getrost abnehmen, denn er wirkt tatsächlich fit und hat heute noch sein Idealgewicht. 

Und auch in Sachen Fußball ist er weiterhin präsent. Er lässt es sich nicht nehmen, als Schiri-Beobachter unterwegs zu sein. Wenn ich kann, will ich auch weiterhin positiven Einfluss auf den Sport nehmen." Auf dem achten Ordentlichen Verbandstag des Fußball-Landesverbandes Brandenburg (2018) übergab Kirschen das Amt des FLB-Präsidenten seinem Nachfolder Jens Kaden und wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Zur Ehrung sagte Kirschen sehr gerührt: „Ich bin 28 Jahre Präsident gewesen und habe immer versucht, das Amt mit Ehre und Leidenschaft auszufüllen. Ich sehe diese Auszeichnung als eine hohe Wertschätzung meiner Arbeit." 

Auch der Fußballkreis gratuliert und wünscht Siegfried Kirschen für die Zukunft alles Gute. 

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