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Fußballkreis Ostbrandenburg

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30.09.2025
„Ich muss nicht alles sehen und ich muss auch nicht alles hören.“
Schiedsrichterbeobachter im Fußballkreis - Gunnar Schulz

„Ich wurde schon sehr oft am Spielfeldrand angesprochen. Die Leute wollen von mir wissen, wo sie meinen Bericht zum Spiel lesen können. Ich muss dann immer erklären, dass ich kein Sportreporter bin und ich mir Notizen über die Leistungen der Schiedsrichter mache. Ich bin Schiedsrichter-Beobachter im Fußballkreis Ostbrandenburg“, stellt sich Gunnar Schulz vor.

Für den heute 54-Jährigen hatte Sport schon immer große Bedeutung und nahm schon in seiner Jugend einen großen Platz ein. Er war Leichtathlet, und hätte ein Fachmann sein wahres Talent entdeckt, hätte Gunnar Schulz eventuell auf einer Sportschule gelernt und in späteren Leistungskadern einen Platz gefunden. „Die sogenannte Stadionrunde", also die 400 Meter, war meine Spezialdisziplin. Generell die Sprintstrecken waren mein Ding. Das ehemalige Wriezener Urgestein Manfred Heisrath (Schulrat und Trainer) war sogar sicher, dass ich auf den Laufstrecken eine echte Bombe wäre“, sagt er

Er spielte Fußball, natürlich beim FSV Blau-Weiß Wriezen (früher TSG Wriezen) und wurde vor allem in der Defensive eingesetzt.

Geboren und aufgewachsen ist Gunnar Schulz in der „Hauptstadt des Oderbruchs“. Er ist in Wriezen und in Bad Freienwalde zur Schule gegangen und hat dort auch das Abitur abgelegt. „Ich hatte den Wunsch, Chemie zu studieren“, sagt er heute. Das Leben schreibt aber seine eigenen Geschichten, so dass aus diesem Vorhaben nichts wurde. Er arbeitet heute für den Landkreis MOL im Jobcenter und „ganz ehrlich, ich bin sehr zufrieden mit meinem Job“.

Sport ist für ihn immer noch wichtig – sowohl als Fan als auch als Aktiver. Geht es um Fußball schlägt sein Herz „Grün-Weiß“, für den SV Werder Bremen. Einen Bremer schätzt er noch heute: „Thomas Schaaf war viele Jahre Trainer der Bundesliga-Mannschaft. Ich habe ihn persönlich kennengelernt. Ein sehr angenehmer und ruhiger Mensch – selten genug in diesem harten Geschäft“. Gunnar Schulz ist aber auch Fan der Eisbären Berlin (Eishockey) und begeistert sich für Basketball (Alba Berlin). Alle hat er natürlich schon live gesehen.

Gunnar Schulz, seit 25 Jahren glücklich verheiratet, hat für sich eine Trendsportart entdeckt. „Meine Frau und ich haben einen Schnupperkurs in Lubmin besucht und das Kitesurfen probiert. Inzwischen haben wir jeder ein Board und versuchen uns, so oft es geht, zu verbessern.“ Familie Schulz ist sehr aktiv, viel mit den Fahrrädern unterwegs und wenn es in den Urlaub geht dann in erster Linie mit dem eigenen Wohnwagen zum Camping.

Aber was macht eigentlich ein Schiedsrichterbeobachter genau? „Na beobachten“, sagt Gunnar Schulz in seiner immer freundlichen Art. „Wir haben zu wenige Schiedsrichter und die, die wir haben, wollen wir weiterentwickeln. Darin sehe ich auch meine Hauptaufgabe. Schiedsrichter, vor allem die jüngeren, bekommen vom Beobachter eine Einschätzung nach dem Spiel. Dabei geht es nicht darum, sie runterzuputzen. Sie erhalten eine sachliche Wertung und Tipps, was sie eventuell besser machen können. Inzwischen haben wir beim Fußballkreis acht Beobachter, die viel unterwegs sind. Wir versuchen die Unparteiischen aber auch zu schützen, denn leider und viel zu oft sind sie immer noch die Buh-Männer auf den Plätzen.“ Gunnar Schulz bringt gern den Einwand gegen aufgebrachte Trainer oder Zuschauer, dass wenn es keine Schiris mehr gibt, auch keine Spiele ausgetragen werden können. Ein Aspekt, über den so einige Sportfreunde nachdenken sollten. Und als er noch selbst Spiele leitete, galt für ihn: „Ich muss nicht alles sehen und ich muss auch nicht alles hören.“

In einem Punkt ist Gunnar Schulz allerdings sehr empfindlich und lässt auch keine Kompromisse zu: Rassismus. „Dafür gibt es kein Verständnis und Strafen können aus meiner Sicht gar nicht hoch genug sein.“

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