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Fußballkreis Ostbrandenburg

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12.01.2023
Interview mit Bernd Miserius

Bernd Miserius - viel für und im Fußballkreis Ostbrandenburg unterwegs

 „Der Umgang zu meiner Zeit war fairer"

Bernd Miserius steigt von seinem Rennrad und macht einen sehr zufriedenen Eindruck. „Klar, das war anstrengend", sagt er, „aber es war heute meine erste 200-Kilometer-Tour". Er kann stolz auf seine Leistung sein, denn immerhin ist er auch schon 66. „Aber wie heißt es in einem Schlager so schön: Mit 66 Jahren...". Obwohl er inzwischen viel mit seinem Rennrad unterwegs ist, bleibt er doch ein ausgesprochener Fußballfan.

 

Haben Sie da einen Favoriten in der Region?

Na klar, ich bin Wriezener. Ich bin in der Hauptstadt des Oderbruchs aufgewachsen und bereits seit dem achten Lebensjahr, also seit 1965, habe ich bei Blau-Weiß-Fußball gespielt. Und heute bin ich immer noch überzeugter Blau-Weißer. Vor allem seitdem unsere Anlage nun endlich fertig ist.  

Sie waren nie in einem anderen Verein aktiv?

Nein, ich habe alle Altersgruppen bei Blau-Weiß durchlaufen und erst im Seniorenalter aufgehört. Ich bin Wriezener und habe meinem FSV Blau-Weiß somit auch immer die Treue gehalten. Mit 58 Jahren hab ich dann mein letztes Spiel gemacht. Später habe ich noch Volleyball gespielt. In der Stadtliga von Wriezen und natürlich bei Blau-Weiß. Volleyball hat mir auch viel Spaß gemacht - aber die Knie wollten nicht mehr.  

Können Sie sich noch an ganz wichtige Spiele im Blau-Weiß-Trikot erinnern?

Gern denke ich an den Aufstieg in die Landesklasse zurück. Oder, als wir in Müncheberg gegen Germania Schöneiche den Kreismeistertitel holten. Das war 2000 mit den Ü-35-Senioren. Es gab eine große Feier. Aber mir fällt auch eine Partie gegen die SG Rot-Weiß Bralitz ein. Wir lagen zur Halbzeit mit 0:1 hinten. Die Stimmung in der Kabine war natürlich nicht so toll. Am Ende gewannen wir, ich glaube mit 15:1, und die Wriezener Fußballwelt war wieder in Ordnung.

Welche Position haben Sie gespielt?

Ich wurde meist als linker Verteidiger aufgeboten, habe aber auch gern die Postion des sogenannten letzten Mannes gespielt.  

Herr Miserius, Sie haben bestimmt nicht nur Fußball in ihrem Leben gespielt. Was haben Sie beruflich gemacht?

Ich war Angestellter der Deutschen Reichsbahn und später der Deutschen Bundesbahn. Ich bin von Beruf Lok-Schlosser habe in Wriezen, in Frankfort (Oder), im ICE-Werk Rummelsburg und in Eberswalde gearbeitet. Qualifiziert habe ich mich zum Lok-Führer (innerbetrieblich) und habe einen Abschluss als IHK-Meister (Metall). Meinen Beruf habe ich immer gern ausgeübt, ehe ich im Alter von 64 Jahren in den Vorruhestand ging und nunmehr Rentner bin. Und bevor Sie fragen. Ich interessiere mich zwar für Eisenbahnen - ich habe aber keine Modelleisenbahn zu Hause. Ich habe einen Garten und wenn es wieder Frühling wird, habe ich da auch genug zu tun.  

Was gäbe es sonst noch zu sagen?

Ich bin glücklich verheiratet, übrigens seit dem 11.11.1977. Meine Frau Christine und ich gaben uns genau um 11.11 Uhr das Ja-Wort. Wir haben zusammen vier Kinder.  

... und die sind alle vom Fußball begeistert?

Na ja, meine Frau war einmal mit auf dem Sportplatz. Da musste ich mir die hoffentlich nicht ganz so ernste Kritik, ,du stehst ja nur rum', gefallen lassen. Aber mein Sohn Marcel hatte Talent und war sogar auf der Sportschule. Er war in erster Linie aber Leichtathlet und Mehrkämpfer.

Wenn es um Fußball in Deutschland und dabei um die Bundesliga geht, spaltet sich die Fangemeinde zumeist in zwei Lager?

Ich weiß schon, was gemeint ist. Also ich bin weder ein ausgemachter Fan des FC Bayern München oder des BVB Borussia Dortmund. Ich habe eigentlich keinen Lieblingsverein. Wenn es um internationale Vergleiche geht, bin ich natürlich für deutsche Mannschaften. Von der gerade beendeten Fußball-Weltmeisterschaft möchte allerdings gar nicht reden. Wie viele andere bin auch ich sehr enttäuscht. Ich gehe ganz gern auf Fußballplätze der Region, und mein Ehrenamt im Fußballkreis nimmt auch eine gewisse Zeit in Anspruch. Ich bin schon sehr lange im Vorstand des Fußballkreises Ostbrandenburg und arbeitete dort als stellvertretender Vorstandsvorsitzender, Staffelleiter Ostbrandenburgliga und im Pokalausschuss. An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass unser Vorsitzender Robert Nitz seine Sache sehr gut macht.  

Wie geht es dem Fußball der Region?

Leider nimmt das Interesse auch bei den Zuschauern immer weiter ab. Vielleicht liegt es auch daran, dass unsere regionale Tageszeitung kaum noch über die Vereine und den lokalen Sport berichtet.  

Hat sich das Spiel aus Ihrer Sicht ebenso geändert?

Deutlich! Es ist viel schneller und athletischer geworden. Aber leider hat auch die Aggressivität auf und neben dem Platz zugenommen. Früher hat man sich nach einem Foulspiel noch die Hand gegeben und weiter ging es. Heute nimmt man durchaus auch schwere Verletzungen des Gegners in Kauf. Ich hatte nur einen Kreuzbandriss in meiner Karriere. Vielleicht hatte ich Glück. Ich glaube aber, der Umgang zu meiner Zeit war fairer.  

Worauf freuen Sie sich im Sportjahr 2023?

In erster Linie auf die Pokalendspiele, die in diesem Jahr in Wriezen ausgetragen werden.

 

  

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